DJ bin ich seit vielen Jahren, und gute Laune habe ich schon immer, doch als „DJ der guten Laune“ bin ich erst bekannt, seit mein Video bei YouTube zum Dauerbrenner wurde. Inzwischen haben knapp acht Millionen Menschen reingeklickt und sich den Clip angeschaut, der mich bei meiner Lieblingsbeschäftigung zeigt: Platten auflegen und gute Laune verbreiten.
Im Mai 2010 sollte ich auf einer Hochzeit im Bergischen Land für die Musik sorgen. Das Wetter war schön, die Stimmung heiter und das Personal, das mir beim Aufbau meiner Anlage half, überaus freundlich. Die Vorzeichen für einen ausgelassenen Abend standen günstig.
Anfangs hatte ich ruhige Musik auf dem Programm, um den Abend behutsam einzuläuten: Mit Songs von Art of Noise, Enya und den frühen Bee Gees ließ sich der Saal mit warmer Atmosphäre füllen.
Da traf es sich gut, dass im Anschluss die Zeit der Festreden begann. Während die Musik schwieg, lauschten die Gäste und das Brautpaar den Rednern. Die gefühlvollen Worte machten die Stimmung ganz rührselig, und nur wenige Augen blieben trocken. Emotionen und Musik – eine wunderbare Verbindung und ein Zustand, den man als DJ nutzen muss.
Mit diesem Film fing alles an Ein Freund filmte mich beim Auflegen auf einer Hochzeit im Bergischen DJ der guten Laune |
Deswegen war ich gleich wieder in meinem Element, als das Brautpaar zu „Undisclosed desires“ von Muse den Tanz eröffnete. Schnell war die Tanzfläche bevölkert, und mit tollen Songs aus unterschiedlichen Musikstilen – Ethnostyle, Rock, Foxtrott, House – hielt ich die groovende Menge auf Trab. Als ich dann David Guetta auflegte, kochte die Stimmung. Nach „One Love“ spielte ich „Memories“, einen Song, den ich vor Wochen durch meine Kollegin Caro entdeckt hatte. Wir hörten damals den Titel morgens um sieben Uhr im Büro, über scheppernde Lautsprecher am Computer, und trotzdem war bei mir kein Halten mehr. Ich zappelte und tanzte wild zur Musik. So auch an jenem Abend auf der Hochzeitsfeier, und wie es aussieht, wenn ich richtig in Fahrt komme, kann man jetzt dank Sven auf YouTube beobachten. Er zückte an dem Abend kurzerhand seine Kamera, filmte mich und stellte tags darauf den Clip bei YouTube ein. Keiner von uns hätte je gedacht, dass sich so viele Menschen daran erfreuen würden, doch schon nach ein paar Wochen hatten wir die Millionen-Marke geknackt.
Die Hochzeitsfeier ging bis in die Morgenstunden. Müde, aber bester Laune, machte ich mich auf den Heimweg – nicht ahnend, dass mir bald Menschen rund um den Erdball beim Zappeln zusehen würden. Doch wenn sie dadurch gute Laune bekommen, dann macht mich das glücklich!